Radtour OV Marktheidenfeld: Von Schotter und Gumpen 

Große Unterschiede bei Wegebau und Aufforstungen: Bei einer kleinen Tour zwischen Glasofen und Hafenlohrtal informierten sich die Teilnehmer über verschiedene Wege, die Ressource Wald zu bewirtschaften und auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Dass der Wald nach den Hitze- und Trockenjahren gestresst ist, weiß man inzwischen. Dennoch scheint nicht jeder Waldbesitzer an klimagerechter Wiederaufforstung gleichermaßen interessiert. Während an der einen Stelle mit dem schweren Harvester großflächig gerodet, die Böden verdichtet und teils ungeeignete, schnellwachsende Bäume wiederangepflanzt werden, wird an anderer Stelle bodenschonender geerntet und vielfältiger nachgepflanzt. Ein Teilnehmer wusste zu berichten, dass der fürstliche Wald von Castell ganz ohne Harvester bewirtschaftet wird: Offenbar ist diese schonendere Methode ebenfalls (weniger?) rentabel.

Der Spessart ist aber auch ein wichtiges Naherholungsgebiet. Ein anderer Teilnehmer zeigte unterwegs, wie die Wege im Bereich des Bayerischen Staatsforsten bearbeitet werden und wie in einem nahegelegenen privaten Bereich. Dass hier manche Wege aufgrund der eingebrachten Schottergrößen nicht mehr mit dem Rad zu befahren und schwer zu begehen sind – davon konnten sich die Teilnehmenden selbst überzeugen. 

Immer wieder hielt die kleine Radtour an und kam in vielfältigen Austausch mit der grünen Direktkandidatin für den Landtag, Anja Baier. Jede hatte Erfahrungen beizutragen: Über die verstärkte Einbringung von Gumpen zur Regenrückhaltung im Spessart, über die Angst vor (zu) vielen Wildschweinen in manchen eingezäunten Bereichen, auch ganz generell über den verschwenderischen Umgang mit den Ressourcen: Ein Teilnehmer meinte abschließend, er könne die Grünen dann wieder guten Gewissens wählen, wenn diese nicht länger so tun würden, als könnten wir alle unser normales, unachtsames Leben weiterleben. Er forderte den Mut, Verzicht und einfaches Leben in die politische Diskussion einzubringen.