Unser Bürgermeisterkandidat zur kommenden Kommunalwahl in 2026 für Lohr a. Main stellte sich und sein Programm für die Stadt Lohr a. Main während seiner Nominierung vor. Die Rede hier zur Nachlese in ungekürzter und unbearbeiteter Form:
I. Wer bin ich? – Mein Weg in die Verantwortung
Viele von euch kennen mich schon lange, manche vielleicht nur vom
Sehen oder aus der Zeitung.
Aber heute möchte ich euch mitnehmen auf meinen Weg, der mich zu
dem gemacht hat, der ich heute bin – und der mich motiviert, für das Amt
des Bürgermeisters zu kandidieren.
Ich bin Clemens Kracht, geboren 1970 in Lohr, aufgewachsen in
Sendelbach mit vier Brüdern.
Schon als Kind habe ich gelernt, was Gemeinschaft bedeutet.
Ob in der Familie, auf dem Fußballplatz, in der Schule, als Ministrant
oder in der Nachbarschaft – überall stand Zusammenhalt im Mittelpunkt.
Meine Eltern haben mir Werte mitgegeben, die mich bis heute tragen:
Verantwortung übernehmen, für andere da sein, nicht wegschauen,
wenn Hilfe gebraucht wird.
Nach der Grundschule ging es für mich auf die Hauptschule ins
Nägelsee-Schulzentrum.
Ich erinnere mich noch gut an die ersten Tage dort in der riesigen Schule
– voller Neugier, aber auch mit Respekt vor dem Neuen.
Mit einem qualifizierten Hauptschulabschluss in der Tasche begann ich
1985 meine Ausbildung bei Rexroth als Modellschlosser.
Schon damals war mir klar: Ich will anpacken, ich will gestalten.
Ich wollte nicht nur Zuschauer sein bei Problemen oder Konflikten,
sondern Teil der Lösung, weshalb ich mich dort als Jugendvertreter
engagierte.
Nach meiner Ausbildung habe ich mich weitergebildet, zum
Maschinenbautechniker, dann zum Technischen Betriebswirt.
Seit vielen Jahren arbeite ich bei WAREMA ein international agierendes
Unternehmen und Europas größter Sonnenschutzhersteller.
Heute leite und verantworte ich als Gebietsverkaufsleiter im
Projektgeschäft Aufträge bis in den Millionen-Euro-Bereich.
Mein Tätigkeitsfeld reicht von der Akquise über Verhandlungen und
Vertragsgestaltung, danach begleitend bei der technischen Ausarbeitung
und Montage, bis zur endgültigen Abnahme der Bauleistung.
In meinem Arbeitsalltag lerne ich täglich, wie wichtig es ist, Menschen
zuzuhören, Projekte zu steuern, Konflikte zu lösen und gemeinsam Ziele
zu erreichen.
Auch in einem Unternehmen gilt: Nur gemeinsam sind wir stark.
Nur wenn wir einander vertrauen, können wir wachsen.
Als ich 1987 zur Feuerwehr Lohr kam, war das für mich mehr als ein
Hobby – es war eine Berufung.
Ich wollte Verantwortung übernehmen, für andere einstehen.
Die Feuerwehr hat mich geprägt.
Ich habe gelernt, in Krisen ruhig zu bleiben, Teams zu führen,
Entscheidungen zu treffen, ja, die manchmal auch über Leben und Tod
entscheiden können.
Vom Jugendwart bis zum federführenden Kommandanten aller Lohrer
Feuerwehren – jeder Schritt war eine Schule fürs Leben.
Politisch aktiv bin ich seit 1990 bei den Grünen, seit 11 Jahren im
Stadtrat, aktuell als Fraktionsvorsitzender.
Mein christlicher Glaube und mein ehrenamtliches Engagement – im
Roten Kreuz, als Elternbeirat, im Pfarrgemeinderat – heute im Lions
Club, bei der Feuerwehr und als Stadtrat – sind für mich
selbstverständlich.
Ich habe immer versucht, anderen zu helfen, die Gemeinschaft zu
stärken, in der wir hier leben.
Denn ich glaube: Jeder von uns kann einen Unterschied machen, wenn
er sich in der Gemeinschaft einbringt und beteiligt.
II. Warum kandidiere ich? – Was ist mein Antrieb?
Warum will ich Bürgermeister werden?
Weil ich an unsere Gemeinschaft glaube.
38 Jahre Feuerwehr, 35 Jahre Politik – das hat mich geprägt und
angetrieben.
Ich habe erfahren, wie viel wir gemeinsam bewegen und gestalten
können, wenn wir Verantwortung übernehmen, zusammenhalten und
mutig vorangehen.
Ich mache euch heute ein ehrliches Angebot:
Ich will Lohr zu einer Stadt machen, auf die wir alle stolz sein können –
wirtschaftlich stark, sozial gerecht, weltoffen, bunt,
ökologisch verantwortungsbewusst, bildungs- und chancenstark, positiv,
mutig und motiviert!
Eine Stadt mit einer engagierten Bürgerschaft, die Lust auf Innovation
und Mitmachen hat.
Ja, wir stehen vor großen Herausforderungen: Klimawandel –
gesellschaftlicher Wandel – wirtschaftliche Veränderungen – Migration –
Digitalisierung.
Aber – ich bin optimistisch.
Ich glaube an die Kraft von Ideen, an die Energie, die entsteht, wenn
Menschen zusammenkommen und gemeinsam anpacken.
Diese Kraft müssen wir in unserer Gesellschaft wieder breit zum Leben
erwecken, in dem wir hierfür Räume schaffen.
Ich will mutige Entscheidungen treffen, neue Wege gehen und Lohr zu
einer Stadt machen, in der wir alle gerne leben und arbeiten, eine Stadt
mit Zukunft für uns alle.
III. Was bringe ich mit? – Meine Kompetenzen
Führungsämter lebe ich im Bewusstsein, dass sie grundsätzlich eine
dienende und nicht herrschende Rolle haben sollen.
Aus 26 Jahren Vertriebsarbeit in der Wirtschaft weiß ich, wie wichtig
Verhandlungen, Beziehungsmanagement und strategisches Denken
sind.
Ich kann Menschen einschätzen, motivieren und mitnehmen.
Ich setze auf Teilhabe, Vertrauen und eine gesunde Fehlerkultur – denn
nur wer Fehler nicht ausschließt, kann lernen und daran wachsen.
Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein Schlüssel zum Erfolg.
Das gilt auch für die Stadtverwaltung.
Verantwortung übertragen, Vertrauen schenken, gemeinsam Lösungen
finden – das ist mein Führungsstil.
Ich weiß, dass nicht immer alles glatt läuft.
Aber ich weiß auch, dass wir aus Fehlern lernen können, wenn wir
ehrlich miteinander umgehen.
Gerade die Rathausspitze muss hier Vorbild sein.
IV. Meine Vision von Lohr – Ein Blick in die Zukunft
Stellt euch Lohr im Jahr 2035 vor:
Kinder spielen sicher auf begrünten Plätzen, Senioren sind in unserem
Alltagsleben eingebunden, Unternehmen florieren, die Innenstadt
pulsiert, wir haben ein starkes Miteinander und eine starke, lebenswerte
Stadt, in der niemand zurückgelassen wird und alle mitgestalten können.
Damit diese Vision Wirklichkeit werden kann, müssen wir die Grundlagen
dafür schaffen.
Eine davon ist, dass wir uns in unserer Stadt sicher fühlen – heute und in
Zukunft.
Wie kommen wir dahin?
Wir leben in einer sich schnell verändernden Welt, in der uns viele
Gefahren begegnen: Klimawandel – Sturzfluten – Hochwasser –
Trockenheit – Hitze – Pandemien – und eine angespannte
Sicherheitslage mit Krieg in Europa.
Wie stellen wir uns hier auf? Wie bereiten wir uns vor? Was ist zu tun im
Fall der Fälle?
Wir brauchen einen klaren Gefahrenabwehrplan, Notfallkonzepte für
Stromausfälle, Hochwasser und sonstige Krisen.
Wir müssen wissen, wo wir Hilfe bekommen, wie wir uns schützen, wie
wir uns vorbereiten.
Das ist für mich ganz klar Chefsache!
Ich frage euch:
Wer von uns möchte nicht in einer sicheren Stadt leben?
Wer von uns möchte nicht, dass unsere Kinder und Enkel in einer noch
lebenswerten Umwelt aufwachsen?
Wer von uns möchte nicht, dass Lohr eine Stadt ist, in der niemand
Angst haben muss, ausgeschlossen zu werden?
In meiner Rede am Aschermittwoch habe ich erstmals von meiner Vision
der 5 Säulen gesprochen, die unsere Stadt der Zukunft tragen soll, um
Antworten auf diese ganzen Fragen zu geben.
V. Die fünf Säulen für ein zukunftsfähiges Lohr
- Umwelt- und Klimaschutz
Lohr soll eine Stadt sein, die natürlichen Lebensraum schützt und den
Klimawandel ernst nimmt.
Wir sind Biodiversitäts- und Fairtradestadt – das ist ein Auftrag!
Umweltbildung und die Werte eines fairen Handels müssen wir bereits im
Kindergarten vermitteln.
Das Biosphärenreservat Spessart ist nicht nur ein Schutzprojekt,
sondern eine riesen Chance für sanften Tourismus, das Handwerk, den
Mittelstand, für die Bauern und eine riesen Chance, unseren ländlichen
Raum positiv weiterzuentwickeln.
- Gerechtes Miteinander
Alle Menschen sollen in Lohr zu Hause sein können.
Jeder Mensch verdient ein Zuhause, das er bezahlen kann.
Ich will nicht nur reden, sondern eine Stadtbaugesellschaft gründen, die
dauerhaft bezahlbaren Wohnraum schafft.
Soziale Gerechtigkeit setzt echte Teilhabe für alle voraus – im
Ausbildungsbereich, im Arbeitsbereich, in der Freizeit und vor allem auch
in der Mobilität.
Ich will, dass niemand in Lohr zurückgelassen wird – egal, woher er
kommt, wie alt er ist, ob er ein Handicap hat oder wie viel er verdient.
Das Thema Migration und Integration ist in unserer Gesellschaft enorm
wichtig – unser ehrenamtlicher Helferkreis ist für uns ein Glücksfall und
verdient jede Unterstützung, die ich schon jetzt zusage.
- Wirtschaft und Infrastruktur
Lohr braucht Innovation und eine starke Wirtschaft.
Unsere Betriebe müssen sich den heutigen Herausforderungen in den
Bereichen Digitalisierung, CO2-Neutralität, Arbeits- und
Fachkräftemangel stellen und anpassen.
Hier müssen wir im ständigen Austausch bleiben und mit unseren
Möglichkeiten unterstützen.
Wir brauchen eine echte Transformation: Energie- und Wärmewende,
Mobilitätswende, moderne Stadtentwicklung.
Wir haben geniale Entwicklungsflächen mitten in der Stadt.
Krankenhausareal, Postareal, die Fläche des jetzigen Parkdecks und die gegenüberliegenden Parkplätze zwischen Westtangente und Bahnline – fangen wir endlich an, diese Flächen innovativ zu nutzen! Ich will, dass Lohr ein Ort wird, an dem neue Ideen wachsen, an dem Menschen gerne leben und arbeiten und Unternehmen investieren.
- Junge Menschen und Familien
Lohr soll eine lebendige Stadt für alle Generationen sein.
Ich will die Jugendlichen einbinden und ihre Meinung hören, Streetwork
ausbauen, das Jugendzentrum absichern und neue Angebote für
Jugendinitiativen schaffen.
Die Jugend ist unsere Zukunft. Ihre Wünsche und Ideen müssen wir
ernst nehmen.
Sie sollen hier nicht nur wohnen, sondern sich auch wohlfühlen.
- Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung
Demokratie lebt vom Mitmachen.
Bürgerbeteiligung ist für mich keine Floskel, sondern
Herzensangelegenheit.
Ich will, dass die Menschen in Lohr mitgestalten, mitreden und
mitentscheiden können.
Das stärkt unser Vertrauen in die Demokratie und unsere Gemeinschaft.
Nur gemeinsam können wir Lohr gestalten – niemand soll sich
ausgeschlossen fühlen.
VI. Herausforderungen offen ansprechen
Wir stehen vor großen Aufgaben: Klimawandel, gesellschaftlicher
Zusammenhalt, wirtschaftliche Transformation.
Aber – ich bin überzeugt: Wir können sie meistern – gemeinsam, mit Mut,
Entschlossenheit und Kreativität.
Ich weiß, dass nicht jede Entscheidung allen gefallen wird.
Aber ich verspreche euch: Ich werde immer offen, ehrlich und
transparent handeln.
Ich werde zuhören, abwägen und dann entschlossen handeln.
VII. Persönliche Motivation und Schlusswort
Meine Zeit im Stadtrat, in der Wirtschaft und ganz besonders in der
Lohrer Feuerwehr, in den unterschiedlichsten Führungsfunktionen und zuletzt als Kommandant, hat mir das nötige Rüstzeug für das
Bürgermeisteramt mitgegeben.
Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen, in schwierigen und
komplexen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und Menschen
zu motivieren, an einem Strang zu ziehen.
Ich bin ein Brückenbauer, suche das Gespräch – auch mit dem
politischen Gegner.
Ich will Lösungen, keine Blockaden.
Ich will handeln, nicht nur reden.
Ich stehe heute hier, weil ich Lohr noch etwas zurückgeben möchte.
Ich liebe diese Stadt, ich liebe die Menschen, die hier leben, und ich will,
dass Lohr eine gute Zukunft bekommt.
Mit eurer Unterstützung kann ich das schaffen.
Lasst uns gemeinsam anpacken und Lohr zu einem Ort machen, auf den
wir alle stolz sein können!
Deshalb bitte ich euch jetzt um eure Zustimmung zu meiner Kandidatur.
Vielen lieben Dank!