Lohrer Grüne besuchen den Glasverpackungsspezialisten Gerresheimer
Auf Einladung der Firma Gerresheimer Lohr GmbH hatte eine achtköpfige Delegation der Lohrer Grünen die Gelegenheit, das Behälterglaswerk zu besichtigen und sich über die aktuellen Entwicklungen des Standortes zu informieren. Am Standort Lohr produziert Gerresheimer Primärverpackungen aus Glas für die Pharma-, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie.
Die Firma befindet sich auf einem klaren Wachstumskurs und hat kürzlich 100 Millionen Euro in den Neubau eines ihrer zwei Schmelzöfen investiert. Zum Einsatz kommt modernste Hybrid-Wannentechnologie, die einen Betrieb mit einem Stromanteil von bis zu 50 % ermöglicht. Geschäftsführer Michael Tinnacher unterstrich gegenüber der Delegation die Vorteile der umweltfreundlichen Technologie: „Mit der neuen Technik können wir 55 % der NOx- und bis zu 40 % der CO2e-Emissionen im Vergleich zu konventioneller Technologie einsparen. Schon heute kommen 70 % des erforderlichen Stroms aus erneuerbaren Quellen, bis 2030 soll der Anteil auf 100 % steigen.“ Neben Wannentechnologie setzt Gerresheimer auf weitere Hebel, um den CO2-Fußabdruck der Glasproduktion zu reduzieren. Zum Beispiel verwendet Gerresheimer einen hohen Anteil von Scherben aus der Altglas-Sammlung. Außerdem wird in der internen Entwicklungsabteilung intensiv an innovativen, leichteren Glasgefäßen gearbeitet.
Neben der neuen Wannentechnologie hat Gerresheimer im Rahmen der Baumaßnahmen auch eine Erhöhung der Produktionskapazität realisiert. Dadurch steigt der Bedarf an Lagerfläche und der Aufwand für Logistik. Das bedeutet zusätzliche LKWs für die Versorgung mit Rohstoffen und die Auslieferung der Ware mit Einfluss auf den Verkehr in Lohr und Umgebung. Aus diesem Grund steht die Firma auch weiterhin in intensiver Diskussion mit der Deutschen Bahn, um eine wirtschaftliche Lösung für die Abwicklung des Güterverkehrs über den Gerresheimer Werksanschluss zu finden.
Gerresheimer möchte außerdem zusammen mit einem Partner ein neues Logistik- und Veredelungszentrum auf einer Fläche im Industrie- und Gewerbegebiet Lohr-Süd errichten, die aktuell von der Stadt neu vermarktet wird. Das neue Zentrum könnte vom Gerresheimer Werk aus über den vorhandenen Schienenweg erreicht werden. Die Verkehrsbelastung durch den LKW-Werksverkehr würde damit perspektivisch deutlich sinken. Bis zu 50 neue Arbeitsplätze könnten am neuen Standort entstehen.