Dass Judentum mehr als eine Religion ist, verdeutlichte die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger auf Einladung der Grünen bei einem Workshop in der Mainpromenade.
Die Vielfalt des jüdischen Lebens in Deutschland stand im Mittelpunkt des Vortrags „Gemeinsam gegen Antisemitismus“
Die Referentin ist Politikwissenschaftlerin und Antisemitismusforscherin und als Abgeordnete im Bundestagtag für die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen für dieses Thema zuständig.
Sie sprach über die Lebensrealitäten der rund 250.000 Jüdinnen und Juden, die zum größten Teil in den 1990er Jahren als Flüchtlinge aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion nach Deutschland kamen.
Besonders erschütternd zeigt sich laut Schönberger die soziale Lage von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Aufgrund der Lebensbiographie, fehlender Anerkennung von Abschlüssen unzureichender Integration und Ungleichbehandlung leben 93% der Rentnerinnen und Rentner in Altersarmut.
Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Hamas-Massakers an israelischen Zivilistinnen und Zivilisten, hat sich die Lage für Jüdinnen und Juden in Deutschland weiter verschlechtert.
Auch hier nehme der Antisemitismus nicht nur quantitativ, sondern auch an Radikalität zu.
Schönberger warb für ein friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen, wofür der Dialog untereinander unabdingbar sei.