Walderlebnispfad Arnstein

Auf dem etwa 2,5 km langen Pfad für die ganze Familie könnt ihr den einiges über den Wald generell sowie über den Arnsteiner Stadtwald und dessen neu angelegten Klimawald erfahren. Folgt dazu einfach der Eule – sie wird euch den Weg weisen!

Auf neun großen Schautafeln findet ihr Informationen zu unterschiedlichen Themen über die heimischen Tier- und Pflanzenarten, vier Klapptafeln stellen euch wichtige Bäume des Stadtwaldes vor und bei den 15 Fragestationen könnt ihr euer vorhandenes Wissen testen und erweitern.

Achtung: Der Pfad beinhaltet anspruchsvolle Teilstücke für Rollstuhlfahrer und Kinderwägen.

Für Verschnaufpausen bieten sich entlang des Pfads mehrere Sitzgelegenheiten sowie ein Picknicktisch an. Hier könnt ihr auch einfach die Ruhe im Wald genießen. Auf der Karte könnt ihr euch einen Überblick über den Verlauf des Pfads verschaffen.

Ausgangspunkt:
Schutzhütte am Wernradweg, südlich des Ortsteils Heugrumbach
500m von Naturbadesee, Parkplätze vorhanden
97450 Arnstein
49.973297°N 9.953611°E

Steckbrief 

Thema: Erleben und Lernen im Wald
Pfadlänge: 2,5 km (100 Höhenmeter)
Wanderzeit: als Erlebniswanderung: etwa 2 Stunden (ca. 45 Minuten reine Wanderzeit)
Stationen: 9 Schautafeln, 15 Fragestationen, 4 Baumarten-Infotafeln und 4 Aktionstationen (Barfußpfad, Sprunggrube*, Waldbett, Baumstamm*)
Wegmarkierung: Hinweisschilder (Eule mit Pfeilrichtung)
Rastmöglichkeiten: 4 (Eulenhütte, Picknicktisch, Bank mit Tisch, Bank)
Schwierigkeit: mittel (aufgrund des Anstiegs zu Beginn)

Sie suchen Ideen für einen Waldausflug mit Kindern? 

Ein auf den Arnsteiner Walderlebnispfad zugeschnittenes Begleitheft muss erst noch erstellt werden und soll im nächsten Jahr erscheinen.

Bis dahin verweisen wir auf das Material der SDW: Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald stellt auf ihrer Seite zahlreiche empfehlenswerte Bildungsmaterialien und Anregungen zum Thema Wald kostenfrei zur Verfügung.

Anreise mit dem Fahrrad 

„...nur Genießer fahren Fahrrad – und sind immer schneller da“ sangen schon die Prinzen.
Wir empfehlen die Anreise zum Arnsteiner Walderlebnispfad mit dem Rad, schließlich liegt er direkt am Werntal-Radweg.

Ihr kommt nicht nur entspannter an, ihr spart auch ökonomisch wie ökologisch gegenüber der Anreise mit dem Auto:

Wusstet ihr, dass ihr ihr für 10km Wegstrecke, für die ihr euer Fahrrad anstelle eines Autos benutzt, knapp 2 kg CO2 spart – und obendrein ganze 3,60 € an Verbrauchs- und Fahrzeugkosten?
Auf der Seite des ADFC könnt ihr euer Ersparnis selbst nachrechnen.

Schautafeln am Walderlebnispfad

Was ist Auwald?
Der Auwald ist ein Wald, der in Überschwemmungsgebieten von Bächen oder Flüssen und auch in Gebieten mit hohem Grundwasserstand zu finden ist.
Durch die Dynamik und Kraft des Wassers werden vielfältige Lebensbedingungen für viele verschiedene Pflanzen und Tiere geschaffen. Somit zählen Auwälder zu den artenreichsten Lebensgemeinschaften in Mitteleuropa. Sie sind das europäische Gegenstück zu den tropischen Regenwäldern.
Auwald ist nur ein Teil des Überflutungsbereiches eines natürlichen Fließgewässers. Der gesamte Überflutungsbereich wird als Au oder Aue bezeichnet. Je nach Überflutungshäufigkeit, Wasserhöhe, mechanischer Störung wie Geschiebeauflandungen etc. werden Standorte zerstört und geschaffen. Diese Prozesse bestimmen das Standortalter und das Alter der aufkommenden Vegetation.
Ausgehend vom Gewässerufer kann man die Au in drei Zonen unterteilen: die gehölzfreie Au, die Weichholzau und die Hartholzau.

Querschnitt durch eine mitteleuropäische Au
 Weichholzauen befinden sich unmittelbar entlang von unregulierten Flüssen. Ihre Entstehung ist eng an die natürliche Dynamik der Flüsse gebunden. Vor allem sind Weiden und Grauerlen auf den neu entstandenen Sand- und Kiesbänken zu finden. Sie wachsen sehr schnell und bilden daher ein (für menschlichen Gebrauch weniger wertvolles) Weichholz, das diesem Auentyp den Namen gibt. Weitere typische Arten sind Pappeln und Schwarzerlen. Letztere können eine Überflutung von fast 200 Tagen ertragen.
Die vorkommenden Waldgesellschaften werden nach der dominierenden Baumart benannt z.B. Silberweiden-Au oder Grauerlen-Au.
Vielen Weichholzauen fehlt heute die Flussdynamik, da die Flüsse weitgehend reguliert wurden. Daher entwickeln sich die Weichholzauen mit der Zeit zu Hartholzauen, neue Bestände entstehen kaum noch.
Hartholzauen sind durch kürzere Überflutungszeiten und reifere Böden gekennzeichnet. Typisch für diesen Auentyp sind langsam wachsende Harthölzer wie z.B. Esche, Bergulme, Stieleiche, Bergahorn, Spitzahorn, Winterlinde und Grauerle. In der Strauchschicht wachsen u.a. Weißdorn, Schlehe und Hartriegel. An trockeneren Standorten können Nadelbäume wie Weißkiefer und Fichte dazukommen.
Quelle: auwald.info

Hecken und Feldgehölze: Wertvolle Landschaftselemente
Hecken und Feldgehölze sind in vielen Regionen typische Elemente der Kulturlandschaft. Während Feldgehölze eine flächige Struktur aufweisen, kommt linearen Hecken eine besondere Bedeutung als verbindendes Element zu. Hecken und Feldgehölze erfüllen zahlreiche Funktionen und zählen zu den besonders verhaltenswerten Landschaftselementen. Ähnlich Waldrändern handelt es sich um artenreiche Lebensräume.

Ökologische Bedeutung:
– Sie beleben und gliedern die Landschaft
– Sie bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Sie sind Ansitz- und Singwarte für Vögel, bieten Nistmöglichkeit, Deckung und Schutz vor der Witterung und werden von vielen Tieren zur Nahrungssuche und als Winterquartier genutzt.
– Sie vernetzen Biotope und dienen Tieren und Pflanzen als Ausbreitungswege
– Sie wirken Klima regulierend und als Windschutz
– Sie bieten Sichtschutz
– Sie filtern Luftschadstoffe und „schlucken“ Lärm
– Sie verhindern Bodenerosion
– Sie regulieren den Wasserhaushalt, indem sie den Oberflächenabfluss vermindern

Als Stockausschlag bezeichnet man bei Bäumen und Sträuchern Triebe, die nach dem Verlust der primären Sprossachse neu aus dem Stumpf (der dann auch „Stock“ genannt wird) austreiben. Die Fähigkeit zu dieser Regeneration haben die meisten Sträucher, aber auch manche Laubbaumarten (z. B. ErleWeidePappelHainbucheEicheLinde) sowie wenige Nadelbaumarten (z. B. Eibe, Küstenmammutbaum).
Mitunter wird auch das Anwurzeln von Holzstecklingen bei der Gehölzvermehrung oder von biogenen Faschinen im Wasserbau oder das Weiterwachsen von gefällten Stammresten (Stammstecklinge) als Stockausschlag bezeichnet.
Schlafende Augen
Die Triebe des Stockausschlags bilden sich aus sogenannten schlafenden Augen des verbliebenen Stammrests. Diese Erscheinung tritt besonders nach einer Winterfällung auf. Da Bäume aus Stockausschlag meist nur minderwertige Stammqualität aufweisen, wird der Stockausschlag nur in Kurzumtriebsplantagen sowie im forstwirtschaftlich nicht mehr aktuellen Niederwaldgenutzt.
„Auf den Stock setzen“
Lineare Hecken in der Feldflur, die zum Windschutz oder zur Besitzabgrenzung (Wallhecke oder Knick) sowie gewässerbegleitend angelegt wurden, werden von Zeit zu Zeit auf den Stock gesetzt, also bis auf den Stock zurückgeschnitten und zum Stockausschlag gezwungen, um die Hecke dicht zu halten. Vor allem die Windschutzfunktion hängt davon ab, dass die Hecken im unteren Bereich nicht verkahlen.
Quelle: biologie-seite.de

Forstwirtschaft
Pflanzenmorphologie
(Bild links: Stockausschlag an Erle, Bild rechts: Durch Stocktriebe entstandener Vierling

Wald im Klimawandel
Wälder spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den globalen Klimawandel, da sie große Mengen Kohlenstoff speichern können. Wälder sind der größte terrestrische Kohlenstoffspeicher. Auf der anderen Seite sind sie vom Klimawandel stark betroffen, da sie als langlebiges Ökosystem eine Anpassung an schnelle und starke Klimaveränderungen nicht schnell leisten können. Deshalb haben die Dürren seit 2018 auch zu einem Verlust von 277.000 Hektar Wald geführt. (Stand 2021)

Wirkung der Wälder auf das Klima
Die Wälder spielen sowohl global als auch lokal eine große Rolle. Sie bilden bei der Fotosynthese Sauerstoff und speichern in großen Mengen Kohlenstoff durch Aufnahme von CO2 in Form von Holz. Sie haben eine zentrale Funktion im Wasserkreislauf und beeinflussen auf regionaler Ebene die Umgebungstemperatur und die Sauberkeit der Luft. In der Diskussion um den Klimawandel werden Wälder daher als Kohlenstoffsenke bezeichnet. Deshalb muss alles getan werden, um weitere Waldverluste zu verhindern. Das Umwandeln von Wäldern in Ackerflächen, das Entwässern von Torfmoorwäldern oder das massive Abholzen u.a. im Amazonasbecken verringern die Leistung als Kohlenstoffsenke.

Wirkung des Klimas auf die Wälder
Umgekehrt hat das Klima einen entscheidenden Einfluss auf die Wälder. Verändern sich Temperatur- oder Niederschlagsverhältnisse oder gibt es Hitzeperioden in der Wachstumsphase, können sich Wälder, je nachdem wie sie aufgebaut sind, besser oder schlechter an die veränderten Umweltbedingungen anpassen.
Besonders Monokulturen aus Nadelbäumen sind von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Allerdings sind die langen Hitze- und Trockenperioden wie 2018 und 2019 für alle Waldgesellschaften eine Herausforderung. Die Bäume sind dadurch so geschwächt, dass sie Schädlingen wie dem Borkenkäfer nichts mehr entgegenzusetzen können.
Naturnahe Wälder mit vielen standortheimischen Baumarten und Strukturen können nach übereinstimmenden Expert:innenmeinungen sich am besten auf die veränderten klimatischen Bedingungen einstellen.

Weiterführende Informationen zum Thema Klimawald:
Wie kann sich eine Dürre in der Vegetationszeit auf die Wälder auswirken?
– Bäume haben weniger Wasser zur Verfügung.
– Das Wachstum von Bäumen verlangsamt sich und sie können absterben.
– Es überleben weniger Jungbäume.
– Das Waldbrandrisiko erhöht sich.
– Die Baumartenmischung ändert sich.
– Kalamitäten (z.B. durch den Borkenkäfer) nehmen zu.
– Die Artenvielfalt nimmt ab.
– Eine Verbreitung invasiver Arten erhöht sich.
– Der CO2-Kreislauf verändert sich.

Wie können Wälder an den Klimawandel angepasst werden?
Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel können im Wesentlichen die Waldbesitzenden leisten. Maßnahmen wie die Pflanzung von klimaresilienten Baumarten oder mehr Totholz im Wald helfen, dass Wälder in Zukunft überleben und ihre Funktionen nicht verlieren. Außerdem ist es wichtig, dass der seit Jahrzehnten durchgeführte Umbau in Mischwälder noch verstärkt wird. Neben Pflanzungen muss auch die natürliche Verjüngung auf geeigneten Flächen möglich sein. Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein eines ausgeglichenen Wald-Wild-Verhältnisses. Die moderne Forstwirtschaft ist nachhaltig, integrativ und multifunktional.

Prinzip einer integrativen, nachhaltigen, multifunktionalen Forstwirtschaft

nachhaltig
 = Berücksichtigung der Dimensionen von Ökologie, Ökonomie, Soziales
integrativ = gleichgewichtige Verbindung zwischen wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit mit ökologischer Verantwortung
multifunktional = verschiedene Funktionen des Waldes z.B. Nutz-, Schutz-, Erholungsfunktion entlang der drei Säulen der Nachhaltigkeit erhalten

Was man für den Wald tun und wie man dem Klimawandel entgegenwirken kann
Vereinfacht formuliert hilft, Energie sparen und alles tun, was den Ausstoß von Treibhausgasen verringert. In Bezug auf unsere Mobilität können das sein: weniger Autofahren oder auch Fliegen und dafür auf das Fahrrad oder die Bahn umsteigen. Was die Ernährung angeht, so ist der Konsum von regionalen, saisonalen, vegetarischen und veganen Bio-Produkten sinnvoll. Wenn Fleisch auf den Teller soll, sind Wild- oder Bio-Fleisch eine gute Wahl.
Generell hilft es, bewusst zu konsumieren und beim Einkauf auf Nachhaltigkeitssiegel zu achten. Auch die langfristige Nutzung von Holzprodukten hat einen positiven Effekt auf das Klima.
Die Beziehung zwischen Wald und Klima ist wechselseitig: Der Wald beeinflusst das Klima und der durch den Menschen verursachte Klimawandel hat Folgen für den Wald.

Das tut Wald und Klima gut
– Verwendung von Holzprodukten aus nachhaltiger Forstwirtschaft
– Kauf von Produkten aus heimischen Hölzern
– Auf forstliche Zertifizierungssysteme wie PEFC und FSC als Entscheidungskriterium beim Einkauf achten
– Nutzung recycelter Produkte mit dem Blauen Engel
– Substitution energieintensiver Baumaterialien durch Holz
– Kaskadennutzung von Holz
– Verwendung von Holzprodukten anstelle von Gütern, welche in der Herstellung energieintensiver sind
– Bevorzugung torffreier Erde
Quelle: SDW – Wald im Klimawandel

kindgerecht formuliert vom SWR Kindernetz:
Vulpes vulpes
Fuchs
Der Fuchs gilt als besonders schlau. Deshalb wird er auch „Reineke“ oder „Reinhard“ genannt – das bedeutet „der durch seine Schlauheit Unüberwindliche“.
Steckbrief: Fuchs

Wie sehen Füchse aus?
Füchse sind Raubtiere und gehören zu den Hundeartigen, sie sind also ziemlich nah mit dem Hund und dem Wolf verwandt. Sie sehen Hunden recht ähnlich, haben aber kürzere Beine und einen viel längeren Körper. Füchse werden 60 bis 90 Zentimeter lang, etwa 40 Zentimeter hoch und wiegen rund sieben Kilogramm.
Typisch für sie ist der dicke, buschige und sehr lange Schwanz. Er misst bis zu 40 Zentimeter, ist also halb so lang wie der ganze Fuchs. Das dichte Fell ist rotbraun, Wangen, Bauch und die Innenseiten der Beine sind weiß. Die Schwanzspitze ist weiß oder dunkel gefärbt. Unverkennbar ist das Gesicht der Füchse mit den aufmerksam hoch aufgerichteten Ohren, der langen spitzen Schnauze, der schwarzen Nase und den Augen mit den elliptischen Pupillen.
Füchse sind im Vergleich zu Hunden mit ähnlicher Körpergröße viel leichter und schmaler.
Deshalb sind sie sehr sportlich: Sie können bis zu fünf Meter weit und zwei Meter hoch springen und bis zu 50 Kilometer pro Stunde schnell laufen. Außerdem können sie sich auch noch in den engsten Höhlen und im kleinsten Erdloch verstecken.

Wo leben Füchse?
Der Fuchs ist eines der am weitesten verbreiteten Raubtiere: Er lebt in Europa (außer auf Zypern, Kreta, Malta und Mallorca), in Nordafrika, in Asien und in Nordamerika. In Australien wurde er vom Menschen eingeführt. Füchse sind extrem anpassungsfähig. Egal ob Wälder, Halbwüsten, Küste und Hochgebirge bis zu 4500 Meter Höhe – Füchse finden überall einen Lebensraum.
Genauso fühlen sie sich heute aber auch in Parks zu Hause.
Und schlau wie sie sind, haben sie längst entdeckt, dass es auch in Städten allerlei Leckeres in Gärten, aber auch auf Müllhalden und in Abfallhaufen zu finden gibt.

Welche Fuchsarten gibt es?
Neben unserem Fuchs, dem Rotfuchs, gibt es weiter im Norden bis in die Arktis den Eisfuchs. In Nordafrika lebt der Wüstenfuchs, in den Steppen Zentralasiens der Steppenfuchs.

Wie alt werden Füchse?
Füchse können bis zu zwölf Jahre alt werden.
Verhalten

Wie leben Füchse?
Anders als die meisten anderen hundeartigen Tiere – wie zum Beispiel die Wölfe oder unsere Haushunde – leben Füchse nicht in Rudeln. Sie streifen lieber allein durch die Wälder und gehen auch alleine auf die Jagd. Nur in der Paarungszeit bleiben sie eine Zeit lang mit ihrem Partner zusammen. Dann gehen der Fuchs und die Fähe – so nennt man eine Füchsin – wieder getrennte Wege.
Füchse sind nachts und in der Dämmerung aktiv; dann durchstreifen sie ihr Revier auf der Suche nach Nahrung. Ihre Beute spüren sie vor allem mit ihrem hervorragenden Geruchssinn und mit ihrem Gehör auf. Auch wenn eine Maus noch so leise durchs Gras huscht, kann sie einem Fuchs nicht entgehen.
Zahlreiche Tasthaare an der Schnauze und den Pfoten dienen dazu, auch noch die kleinste Bewegung und Erschütterung wahrzunehmen.
Zum Schlafen und bei schlechtem Wetter ziehen sich Füchse in ihre unterirdischen Baue zurück. Manchmal graben sie sie selbst, manchmal ziehen sie aber auch einfach in von Dachsen oder Kaninchen gegrabene Höhlen ein. Besonders beliebt sind Baue mit einem Ausgang an der Sonnenseite: Hier nehmen Füchse und ihre Jungen gerne ein ausgiebiges Sonnenbad. Ein Bau besteht aus vielen Höhlen sowie Haupt- und Fluchtgängen – der Fuchs kann also von vielen Stellen seines Reviers aus blitzschnell in seinem Bau verschwinden.
In ganz großen Bauen gibt es manchmal richtige Wohngemeinschaften: Fuchs, Dachs, Iltis und sogar Kaninchen leben friedlich zusammen – jeder in einem Teil der Höhle. Das geht gut, weil im Bau Burgfrieden herrscht: Alle lassen sich in Ruhe, und auch die Kaninchen müssen nicht um ihr Leben fürchten – allerdings wirklich nur, solange sie im Bau sind.

Freunde und Feinde des Fuchses
Früher konnten Adler und Wolf den Füchsen gefährlich werden. Doch heute haben die Füchse bei uns kaum noch natürliche Feinde.
Am meisten wurden sie vom Menschen bedroht: Einst wurden sie wegen ihres Pelzes gejagt.
In den letzten Jahrzehnten mussten viele Füchse getötet werden, weil sie die Hauptüberträger der Tollwut sind. Mit dieser tödlichen Krankheit kann der Fuchs nicht nur andere Tiere, sondern auch den Menschen anstecken. Füchse, die an Tollwut erkrankt sind, verhalten sich ziemlich seltsam: Sie verlieren ihre Scheu vor dem Menschen, sind aggressiv und beißen. Also Finger weg vor einem Fuchs, der scheinbar zutraulich am Straßenrand sitzt und sich streicheln lassen will!

Wie vermehren sich Füchse?
Wenn man in kalten Januar- oder Februarnächten ein Heulen und Bellen im Wald hört, sind das oft Füchse auf Partnersuche.
Meist umwerben mehrere Männchen ein Weibchen. Der Auserwählte paart sich schließlich mit der Fähe, bleibt bei ihr und hilft bei der Aufzucht der Jungen.
50 bis 52 Tage nach der Paarung kommen drei bis fünf Junge zur Welt. Sie sind noch winzig klein, blind und haben ein dunkelgraues Fell. Sie wiegen nur 80 bis 150 Gramm. Nach etwa zwei Wochen öffnen sie die Augen. Im Alter von einem Monat verlassen sie zum ersten Mal den Bau und unternehmen die ersten Ausflüge. Junge Füchse sind sehr verspielt. Stundenlang tollen sie vor dem Bau miteinander herum und üben dabei alle Bewegungen, die sie später einmal für die Jagd brauchen. Schon nach vier Monaten sind sie selbstständig.

Was Fuchsbabys alles lernen müssen
Die kleinen Füchse haben ihre Mutter verloren und leben in einer Wildtier-Pflegestation. Hier lernen sie, was sie für ihr Leben in freier Natur brauchen.

Wie jagen Füchse?
Da Füchse Einzelgänger sind, jagen sie allein. Nur Fuchsmütter gehen manchmal zusammen mit ihren heranwachsenden Jungen auf Jagd.

Wie kommunizieren Füchse?
Füchse bellen nicht wie unsere Hunde. Sie können aber viele andere Laute von sich geben: ein dem Bellen ähnliches „hau“, lautes Kreischen und Knurren, helle Klagelaute und Winseln. Wenn sie sich streiten, lassen sie auch ein lautes Keckern hören.
Pflege

Was fressen Füchse?
Füchse sind Allesfresser. Auf dem Speiseplan ganz oben stehen Mäuse, Wühlmäuse, Regenwürmer, Schnecken und Heuschrecken, aber auch viele andere Insekten, Vögel und Vogeleier sowie Eidechsen und Frösche. Sie fressen aber auch Früchte und Beeren sowie Schlachtabfälle und Aas.
Wenn sich die Gelegenheit bietet, stibitzen sie auch mal ein Huhn aus dem Hühnerstall. Schließlich sind sie schlau genug, um auch den Weg in einen gut verschlossenen Stall zu finden.
Nur das alte Kinderlied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ hat wohl nicht ganz recht:
Eine ausgewachsene Gans ist für die meisten Füchse einfach eine Nummer zu groß. Füchse können höchstens junge Gänse überwältigen.
 
 Für Interessierte: lesenswerte Informationen zum Fuchs von der Deutschen Wildtierstiftung

Wussten Sie, dass die Bildung von einem Zentimeter Boden im Durchschnitt mindestens 100 Jahre dauert? Oder dass sich in 0,3 Kubikmetern (1×1 m, 30 cm tief) Waldboden 2,5 Billionen Mikroorganismen befinden? Zum Vergleich: Auf der Erde leben 7,7 Milliarden Menschen.
Waldböden sind mehr als der Ort des darauf wachsenden Waldes. Sie haben sich über Jahrhunderte entwickelt und erfüllen wichtige Funktionen im Naturkreislauf. Sie speichern Niederschläge, liefern Nährstoffe, sind Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen sie filtern, puffern Schadstoffeinträge und liefern deshalb das beste Trinkwasser für uns.

Kohlenstoffspeicher:
Allein in den Wäldern Deutschlands sind etwa 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert, mehr als die Hälfte davon im Waldboden. Das entspricht etwa der zehnfachen Menge der jährlichen deutschen CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe.

Wasserspeicher:
In Deutschland gelangen durchschnittlich 850 Liter pro Quadratmeter Niederschlag im Jahr auf die Erdoberfläche. Etwa 60 Prozent verdunsten und die restlichen Niederschläge saugen die Waldböden schwammähnlich auf. Die hohe Wasserspeicherkapazität der Waldböden schwächt Niederschlagsspitzen ab und leistet einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.

Wasserfilter
Die Waldböden filtern schädliche Stoffe wie Schwermetalle und Luftschadstoffe heraus. Die seit langem eingetragenen Luftschadstoffe bringen das Nährstoffgefüge im Boden aus dem Gleichgewicht und können zu einer Belastung des Trinkwassers führen. Laubwälder haben dabei generell eine stärkere Filterwirkung als Nadelwälder.

Nährstofflieferant
Die abgestorbenen Pflanzenteile der Bäume und Pflanzen werden von den Organismen im Waldboden wie Pilzen zersetzt. Dadurch stehen die wichtigen Nährstoffe für das Pflanzenwachstum Stickstoff, Kalium, Calcium, Magnesium, Schwefel und Phosphor wieder für den Kreislauf zur Verfügung.

Unglaublicher Lebensraum
Eine Hand voll Waldboden beherbergt mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde leben. 
Unter den Tieren gibt es sowohl größere Exemplare wie Regenwürmer, Spinnen und Gliederfüßler, als auch winzige Einzeller und Milben. Gemeinsam zerkleinern sie die abgestorbenen Pflanzenteile der organischen Auflage und durchwühlen den Boden. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für den Wasser-, Luft- und Nährstoffhaushalt des Bodens.
Zustand der Waldböden
Der Zustand und die Entwicklung unserer Waldböden stehen im Mittelpunkt der bundesweiten Bodenzustandserhebung im Wald (BZE). Die erste BZE fand in den Jahren 1987 bis 1993 statt. Die Außenaufnahmen der zweiten BZE erfolgten in den Jahren 2006 bis 2008. Detaillierte Ergebnisse finden sie beim Thünen-Institut.

Ergebnisse der Bodenzustandserhebung
Die Böden haben begonnen, sich langsam zu erholen.
Über die Hälfte des im Wald gespeicherten Kohlenstoffs befindet sich im Boden (53 Prozent).
Das Übermaß an Stickstoffeinträgen führt zu schädlichen Veränderungen im Ökosystem und zu Austrägen in die Gewässer. Die deutschen Waldböden zählen zu den am höchsten mit Stickstoff belasteten Waldböden in Europa.
Der Schwermetalleintrag in die Waldböden hat im Zeitraum zwischen BZE I und BZE II abgenommen.
Die Ergebnisse der BZE II bestätigen die Wirkung der Bodenschutzkalkung auf versauerungsempfindlichen Waldstandorten.

Gefahren für unsere Böden
Versauerung
Seit Jahrhunderten verarmten die Waldböden regional durch Waldweide und Streunutzung weiter. Die neuzeitlichen Luftverschmutzungen senkten den pH-Wert und führten zu veränderten Nährstoffen. Maßnahmen wie Filteranlagen reduzierten den Schwefeldioxideintrag. Aktuell ist der erhöhte Stickstoffeintrag durch Landwirtschaft und Verkehr das Hauptproblem und führt weiterhin zur Versauerung der Böden und zur Belastung unseres Trinkwassers.

Bodenerosion
Gehen Bäume oder Wälder verloren, verlieren die Waldböden ihren natürlichen Erosionsschutz. Vor allem in den Bergen kommt es bei Starkregen und zu geringer Bewaldung zum Abtrag des wertvollen Oberbodens.

Bodenverdichtung
Die moderne Bewirtschaftung des Waldes arbeitet mit zum Teil großen Maschinen. Dafür werden meist Gassen (Rückegassen) freigeschnitten. Von dort aus arbeiten die Maschinen mit langen Greifarmen im Idealfall konzentriert, ohne in die restlichen Flächen des Waldes hineinfahren zu müssen und den Boden zu verdichten. Sandige Böden sind grundsätzlich weniger gefährdet.
Schutzmöglichkeiten

Klimaschutzpolitik
Die aktuellen Probleme der erhöhten Stickstoffeinträge und der Flächenversiegelung sind vor allem politische Herausforderungen und erfordern ein Mitmachen der gesamten Bevölkerung. Dabei gehören grundsätzliche Überlegungen zu unserem bisherigen Lebensstil und Konsumverhalten. Günstige Lebensmittel, täglicher Fleischkonsum, neue Gewerbegebiete, zusätzliche Autobahnen – all dies hat Auswirkungen auf unsere Böden.

Nachhaltiger Waldbau
Die beste Nutzung von Waldböden geschieht durch einen gemischten und ungleichaltrigen Waldaufbau, der die unterschiedlichen Bodenschichten (Bodenhorizonte) optimal ausnutzt.

Kalkung
Einer Bodenversauerung kann durch Kalkung entgegengewirkt werden. Der pH-Wert wird erhöht, Bodenlebewesen werden aktiver und es kommt meist zu einer Verbesserung der Verfügbarkeit der Nährstoffe. Die verschiedenen Methoden zur Bodenverbesserung werden kontrovers diskutiert. Umfangreiche Untersuchungen müssen vor einer Kalkung erfolgen, um negative Auswirkungen auf Teile der Lebewesen und Pflanzenwelt zu vermeiden.

Zwei Leistungen der Pilze
Die Pilze haben eine große Bedeutung bei der Zersetzung von Pflanzen und Tieren. Viele von ihnen haben sich darauf spezialisiert, Lignin (Bestandteil verholzter Pflanzen), Cellulose und Keratin (Hornsubstanzen) aufzuspalten und zu verwerten.
Außerdem übernehmen Pilze im Waldökosystem noch eine ganz besondere Rolle und die ist unsichtbar. Sie gehen eine Symbiose mit den Waldbäumen ein, genannt Mykorrhiza. Der Pilz umhüllt dabei die Feinwurzeln des Baumes mit einem Fadengeflecht (Mycel), welches in den Boden hinausstrahlt. Durch die so vergrößerte Wurzeloberfläche gelangt der Baum einfacher an Wasser und Nährstoffe. Im Gegenzug erhält der Pilz Kohlenhydrate, die der Baum durch Photosynthese erzeugt. Ungefähr ein Drittel unserer heimischen Großpilze sind Mykorrhiza-Pilze. Die meisten von ihnen sind an eine bestimmte Baumart gebunden, sodass man auch viele unserer Speisepilze, wie zum Beispiel Pfifferlinge, Steinpilze und Trüffel, nur dort findet. In Deutschland sind die Wurzeln der Waldbäume durchweg mit Mykorrhiza-Pilzen besetzt.
Quelle: SDW – Waldboden

Schon einmal ein Waldbad genommen?
In Japan hat sich Waldbaden bereits als fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge etabliert. Aber auch in Deutschland werden mittlerweile entsprechende Kurse angeboten, um das Waldbaden zu erlernen. Diese beinhalten neben dem Spaziergang noch Achtsamkeits- oder Atemübungen und Entspannungstechniken aus dem Yoga oder Qigong.
Auch wenn es keine Regeln oder eine feste Anleitung zum Waldbaden gibt, können ein paar Tipps dabei helfen, das Waldbaden besonders zu genießen:
Waldbaden beinhaltet das sehr bewusste Wahrnehmender Umgebung mit allen Ihren Sinnen. Konzentrieren Sie sich auf Gerüche, Geräusche oder Farben, wie das Rauschen der Blätter oder den Duft von Tannennadeln.
Das Lauftempo ist eher langsam und der Spaziergang ausgedehnt. Wie lange ein Waldbad dauern sollte, ist nicht festgelegt, es können aber durchaus mehrere Stunden sein. Aber auch 20 bis 30 Minuten täglich helfen laut einer US-amerikanischen Studie schon dabei, das Stresshormon Kortisol im Blut zu reduzieren.1
Nehmen Sie sich genügend Zeit und planen Sie für diesen Tag keine wichtigen Termine ein. Sie sollten keine Hektik aufkommen lassen.
Machen Sie ausreichend Pausen und nehmen Sie genug Flüssigkeit zu sich. Empfehlenswert sind vor allem Wasser oder Tee.
 
Was bewirkt Waldbaden?
Waldbaden oder ein einfacher Waldspaziergang sind gesund für Körper und Psyche. Vor allem folgende positive Auswirkungen auf die Gesundheit sind wissenschaftlich belegt:
Psychisch:
Entspannung durch weniger Lärm, natürliche Waldgeräusche und -gerüche
Ablenkung vom stressigen Alltag durch Eindrücke in der Natur
gesteigertes Wohlbefinden durch ruhige Atmosphäre im Wald
Physisch:
verringerter Kortisol-Spiegel
Senkung des Blutdrucks
Stärkung des Immunsystems
Entspannung der Muskeln
Befeuchtung der Atemwege
Studien zeigen, dass sich der allgemeine Stressabbau infolge von regelmäßigen Besuchen im Wald positiv auf psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout auswirkt und diesen vorbeugen kann.2
Darüber hinaus kann sich nach wissenschaftlichen Befunden aufgrund des gesenkten Blutdrucks und reduzierten Stresslevels auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.3 Auch die Anfälligkeit für viele weitere Erkrankungen nimmt bei regelmäßiger Bewegung im Wald ab, da die Abwehrkräfte gestärkt werden. Im Folgenden wird erläutert, wie diese Auswirkungen zustande kommen.
 
Quelle: gesundheit.de

Wie entsteht ein Jahresring beim Baum?
Jahr für Jahr wächst ein Baum in die Höhe und sein Stamm wird dicker. Im Frühjahr und Sommer ist das Wachstum stärker und geht schneller vonstatten als im Herbst oder Winter. So entstehen im Frühjahr helle, dickere Rindenbereiche. Man spricht hier auch von „Frühholz“. Diese Teile sieht man später als helle Schicht in den Jahresringen. Im Herbst wächst der Baum weniger schnell. Es entsteht eine dunklere, dünnere Schicht. Beide Schichten, also hell und dunkel zusammen, ergeben einen Jahresring.

Jahresringe deuten: Was verraten die Jahresringe von Bäumen?
Je nach Wetter und äußeren Umständen ändert sich die Breite der Jahresringe. Hat den Baum etwas beim Wachstum behindert, war es zum Beispiel sehr trocken, ist der Ring dünner. Bei optimalen Bedingungen wächst der Baum stärker und der Ring ist entsprechend breiter.
Am Aussehen der Jahresringe kann man also die klimatischen Bedingungen ablesen, die ein Baum durchlebt hat:
Trockenheit äußert sich in sehr dünnen, kaum ausgeprägten Jahresringen.
Schwarze Einschlüsse im Holz deuten auf einen Waldbrand hin.
Unterbrechungen der Ringe beziehungsweise neue Startlinien von Ringen zeigen eine Überwallung von Wunden an der Rinde des Baumes. Manche Bäume bilden Baumperlen durch Wildverbiss, Kronenbruch oder sonstige Verletzungen an der Rinde. Auch können neue Seitentriebe von der Rinde überwallt werden.
Schrägstellungen durch Wind oder Licht zeigen sich an ungleichmäßig dicken Jahresringen innerhalb eines Jahres.
Wellige, gezackte Linien können auf einen Schädlingsbefall hindeuten

Nicht nur klimatische Ereignisse lassen sich an den Jahresringen ablesen. Auch kann man zum Beispiel Einschläge von Asteroiden erkennen. Die Bäume, die solch ein Ereignis überleben, zeigen kleine Einschlüsse von umhergewirbeltem Gestein.
 
Quelle: https://www.waschbaer.de/magazin/jahresringe-deuten-mit-kindern/

Thema Wildverbiss
Neue Wälder können auf zwei Arten entstehen. Entweder durch die natürliche Verjüngung, das heißt Samen, die im Boden liegen, wachsen, weil zum Beispiel durch Absterben alter Bäume wieder Licht auf den Boden kommt. Oder durch Anpflanzen von kleinen Baumsetzlingen, womit man die Entstehung neuer Wälder beschleunigen und Änderungen in der Mischung erzielen kann.
Reh-, Rot-, Dam-, oder Gamswild fressen gerne die Triebe jünger Bäume. Sie bevorzugen Baumarten wie Tanne, Bergahorn, Buche, Esche, Eiche und Hainbuche – Baumarten, die für naturnahe und klimaangepasste Mischwälder notwendig sind. Der Verbiss führt zu einer Verarmung der Baumarten und zu Reinbeständen der unempfindlicheren Baumarten wie zum Beispiel der Fichte, für die im Klimawandel weitgehend keine Zukunft besteht.
Was ist das Ziel?
Um vermehrtem Wildverbiss entgegenzuwirken, ist das Ziel ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Wildarten und seinen Wald-Lebensräumen. So soll die Verjüngung der Wälder mit den an Standort und künftiges Klima angepassten Baumarten auf Dauer sichergestellt werden.
Vegetationsgutachten zeigen, dass dies in weiten Teilen Deutschlands nicht der Fall ist.
Welche Schäden gibt es?
Die bedeutendsten Arten der Schädigung im Wald sind die Verbiss-, Nage- und Schälschäden. Darüber hinaus kommen auch Fege- und Schlagschäden vor, die in der Regel aber nicht so ins Gewicht fallen. Das Rehwild verursacht die stärksten Verbissschäden aufgrund der großen Verbreitung und den spezifischen Ernährungsansprüchen.
Verbissschäden
Die stärksten Schäden entstehen durch das Abäsen von Keimlingen, Knospen, Blättern und Trieben. Besonders schwerwiegend ist die Schädigung der Terminalknospe und des Leittriebes zu werten, da dadurch das Höhenwachstum der Pflanze stark beeinträchtigt wird. Einmaliger Verbiss wird in der Regel gut regeneriert, während wiederholter, also mehrjähriger andauernder Verbiss, zu starker Verbuschung und zum Teil auch zum Absterben der Pflanze führt. Die entstehende Entmischung des Waldes ist gerade bei den aktuellen Anstrengungen für einen klimaangepassten, naturnahen Wald besonders schädlich.
Schälschäden
Unter Schälen versteht man das Ablösen der Rinde vom Baumstamm. Hauptverursacher ist das Rotwild, daneben schälen auch Sika- und Muffelwild. Im Winter wird die Rinde in kleinen Stücken abgenagt, im Sommer zieht das Wild oft die Rinde samt Bast in langen Streifen (bis einen Meter) ab. Geschieht dies rings um den Stamm herum, stirbt der Baum ab. Aufgrund des geringen Nahrungsangebotes kommen die Winterschälschäden sehr viel häufiger vor.
Wie kann man die Schäden reduzieren?
Die wichtigste Maßnahme gegen Wildschäden ist eine Jagd, bei der sich Wald und Wild im Gleichgewicht befinden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass gerade Rehwild als Kulturfolger Nutznießer unserer Landschaftsentwicklung (mit energiereichen Feldfrüchten) ist. Der Anstieg der Abschusszahlen über Jahrzehnte belegt das eindrucksvoll.

Des Weiteren sind wichtig:
– Wildtiergerechte Jagdmethoden und Jagdkonzepte mit freiwillig verkürzten, geblockten Jagdzeiten und revierübergreifenden Drück- und Riegeljagden sowie zeitweisen Wildruhezonen (Rotwild)
– Anpassung der Jagdzeiten für männliches und weibliches Rehwild
– Wildfütterung nur in absoluten Notzeiten, wenn eine Wildtierpopulation in ihrer Existenz gefährdet ist.
– Die Jägerausbildung ist nach dem neuesten Stand der Wildbiologie und Ökologie vorzunehmen.
– Die großen Waldflächen, die im Zuge des Klimawandels umgebaut werden müssen, machen eine Zäunung undurchführbar. Nur in Einzelfällen ist der Schutz von Kulturen und Einzelbäumen durch Zäunung bzw. Einzelschutzmaßnahmen (technisch und chemisch) zu tolerieren.
Kontrollzäune machen die Auswirkungen des Verbisses auf einfache Weise jeder und jedem deutlich und zeigen die gesamte Fülle der Bodenvegetation der jeweiligen Waldgesellschaft.
 
Quelle: SDW Wildverbiss

Geschichte des Walderlebnispfades

Am 9.10.2022 fand die Wiedereröffnung des örtlichen Walderlebnispfads durch die Arnsteiner GRÜNEN statt. Im Rahmen der Kleinen Gartenschau in Arnstein 1997 wurde vom damaligen Forstamt Arnstein der Walderlebnispfad am Radweg zwischen Heugrumbach und Reuchelheim erstellt. Da viele der Holzinfotafeln in die Jahre gekommen, verwittert, nicht mehr lesbar oder abgebrochen waren, beschlossen die Mitglieder des Grünen-Ortsverbands Arnstein und die grüne Stadtratsfraktion, den Walderlebnispfad im Rahmen einer ILE-geförderten Projekts zu erneuern.
In vielen Arbeitsstunden wurden unter anderem Holzklapptafeln mit Fragen und Antworten zum Wald ersetzt oder auch neu ergänzt, ebenso die Wegweiser mit dem Eulensymbol. Ein neuer Lageplan zur Orientierung wurde an der Unterstellhütte (Eulenhäusle) befestigt und eine Infotafel zum Thema „Klimawald“ an einer neu aufgeforsteten Fläche. Die Stadt Arnstein stellte überdies neue Sitzbänke und Tische auf. Der Walderlebnispfad wurde durch Bürgermeister Franz Josef Sauer offiziell eröffnet. Das 40-jährige Bestehen des GRÜNEN-Kreisverbands Main-Spessart und das 25-jährige Jubiläum des OV Arnstein wurde ebenfalls bei dieser Gelegenheit gefeiert. Dazu waren der Kreisvorsitzende Gerhard Kraft und die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina vor Ort und sprachen Grußworte.
Nach der Eröffnung wurde eine Führung am Walderlebnispfad angeboten, die viele Anwesende nutzten. Für Essen und Trinken war reichlich gesorgt.